Haul
Saurer Ruhm
Der Himmel über Rako-2 war strahlend blau. Da der Planet über keine nennenswerte Achsneigung verfügte, war das Wetter eigentlich immer warm und gleichmässig. Dennoch war die Stimmung gedrückt. Auf seinem Weg zur Arbeit beobachtete Mark einige Leute, die auf Bänken sassen, Blätter und Früchte von den Büschen naschten. Aber es waren wenige. Niemand lachte. Jede Unterhaltung war gedämpft. Auf den Wiesen spielten einige wenige Kinder lustlos. Selbst von den unvermeidlichen Strassenkünstler hatte er heute noch keinen einzigen gesehen.
«Hey, Mark!» riefen zwei niedliche Managerinnen und winkten. Mark schenkte ihnen sein professionelles Lächeln und winkte zurück. «Meine Damen!»
«Ich frage mich ob der Held von Pantero heute Nacht noch frei ist?» fragte die eine ihre Freundin.
«Er kann sich wahrscheinlich vor Angeboten gar nicht mehr retten,» lachte diese.
Mark Satchez spürte Wut in sich aufsteigen. Sie unterhielten sich, als ob er nicht direkt vor ihnen stünde. 'Nur ein Mann,' dachte er bitter. 'Wir haben den Weltraum erobert, aber es gibt gleich viele Männer in leitenden Positionen wie Haare auf einem Stein.' Sein Lächeln wankte nicht. In seinem Beruf handelte man auf Stichwort, selbst wenn man sich gerade das Bein gebrochen hatte. «Es wäre mir eine Freude mich noch eine Weile mit euch zu unterhalten,» sagte er ihnen und da mochte eine Spur seiner Emotionen in seiner Stimme gewesen sein, er war nicht sicher, «aber meine Show startet in wenigen Minuten.» Er drehte sich um und ging weg.
Gerade als sie ausser Sicht gerieten bemerkte er noch, wie das Lächeln im Gesicht der ersten Frau zerfiel. Ihre Freundin lachte über seinen Mut. «Oh, schau, er beisst!»
Er ignorierte den Impuls ihr zu zeigen wie viel er schlucken konnte. 'Was ist los mit mir?' wunderte er sich.Er hatte letzte Nacht nicht gut geschlafen, die Bilder von Pantero quälten ihn noch immer, die Bilder, die sie nicht benutzt hatten, weil sie einfach zu widerlich gewesen waren. Geschmolzener Horror, der einmal Autos, Häuser oder die Menschen darin gewesen war, alles vermischt in einem Übelkeit erregenden Mix, der das Leben selbst zu verspotten schien. Bereits fünf Psychologen hatten seine Behandlung beendet, ihn weitergereicht, weil sie "ihm einfach nicht helfen konnten." Der wahre Grund war wohl eher, dass sie von seinem Schilderungen ebenfalls Alpträume bekamen. Vielleicht war das der Grund für seinen dünnen Pelz, dafür seine Karriere mit einem gedankenlosen Kommentar zu riskieren.
'Ausser dass wir vermutlich alle tot sein werden, bevor diese Schlampe ihre Fäden ziehen kann.' Der Gedanke kam ihm ganz plötzlich, unerwünscht, schwer abzuschütteln. Ungewollt erinnerte er sich wieder an dieses eine Bild, das eine Bild, zu entsetzlich, um es je wieder zu vergessen. Ein Kind, geschützt durch einen massiven Block aus Stahl und Beton. Dennoch verbrannt zu einer schwarzen Masse. Ein Spielzeug aus Plastik in der Hand, geschmolzen von der furchtbaren Hitze, lange Spuren auf der Haut hinterlassend, die sich nur durch die geschwärzte Reflektion von dem Arm abhoben, der es hochhielt, weg von sich selbst, der Kopf zurück, der Mund offen für einen Schrei aus Schmerz, nur noch ein Krater in der schwarzen Masse, die einmal ein Gesicht gewesen war. Er hatte sich sofort weggedreht, aber das Bild hatte sich wie nichts zuvor in sein Gedächtnis gebrannt.
Die breiten Türen von Rabit News schlossen sich hinter ihm, hielten die Hitze des Tages draussen. Er wünschte sich den gleichen Mechanismus für seine Gedanken. Ein Schalter im Kopf. Ein Druck zum Vergessen. Der Reporter, dessen Name für immer und wenig mit dem Pantero Bericht verbunden war, nickte nur, als Tom hinter der Rezeption ihn fröhlich begrüsste. Es gab nicht genug Fröhlichkeit im Universum, um aufzuwiegen was die Haul auf der Welt der Bauern und Farmen angerichtet hatten. Die Nachrichten von der Front waren niederschmetternd. Er wagte das meiste nicht zu senden, die Leute würden nur in Panik geraten. Aber er wusste, sie waren verloren. Bald. Nach den Emotionen, die er auf den Strassen sah, war er nicht der einzige, der das Schlimmste befürchtete, seine Quellen waren einfach nur genauer. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Haul kommen und einen weiteren Planeten auslöschen würden und es schien nichts zu geben, was sie aufhalten könnte.
Da er keine Lust zu Laufen hatte, vertraute er sich einer Transportkapsel an, die ihn sanft in die Tiefe gleiten liess. Wie bei jedem Gebäude der Rabit war der grösste Teil unterirdisch. Mit der Eroberung des Weltraums hatte die Roboterindustrie einen enormen Entwicklungsschub erfahren und heute konnte man es sich problemlos leisten hundert oder mehr Stockwerke in den Boden zu graben. Den meisten Rabit behagten offene Flächen nicht, die bevorzugten Nähe und den Schutz einer massiven Schicht Erde, Gestein und KS-Beton.
«Bist du Okay?» fragte Reike Rasemson besorgt als er den Konferenzraum betrat, wo sie die heutige Show planen würden. Selbst Simon, der normalerweise völlig mit seinen eigenen Problemen beschäftigt war, sah ihn überrascht an.
Mark wischte alle Emotionen auf seinem Gesicht mit dem Lächeln beiseite, das zu seinem Markenzeichen geworden war. «Die Show muss weitergehen,» sagte er leichthin. «Was haben wir?»
«Die dritte Flotte wurde bei LC-5437 angegriffen,» teilte die Regisseurin ihm mit.
«Das übliche?» fragte Mark und war überrascht wie ruhig seine Stimme blieb.
«Ja.»
Stille füllte den Raum während jeder auf seine Weise mit der Tatsache klarzukommen versuchte, dass wieder eine Flotte von ihnen ausgelöscht worden war, keine Überlebenden, keine Haul gefangen, wieder ein Überraschungsangriff aus der Schwärze des Raums. Nur die Trägerschiffe kamen jedes Mal davon. Aus irgendeinem Grund ignorierten die Haul sie völlig und konzentrierten sich stattdessen auf die kleinen Jäger. Es gab Gerüchte, dass die Haul die Piloten nicht töteten sondern gefangen nahmen, um sie für irgendwelche kranken Spiele zu verbrauchen, wo auch immer sie sich zwischen den Überfällen versteckten. Wie sie jedes mal die Flotten fanden, obwohl man alles unternahm, um die Geheimhaltung sicherzustellen, war eines der grossen Mysterien dieses Krieges. Es war, als gäbe es irgendwo einen Verräter, aber was man auch versuchte, man konnte sie oder ihn nicht finden. Ausserdem konnte sich nach Pantero niemand vorstellen, dass ein gesunder Rabit jemals auf die Idee kommen würde mit einem Haul zu sprechen oder gar Geheimnisse mit ihnen auszutauschen.
«Wie viele?»
«Mehr als 800.»
Mark nickte. «Okay, Leute, wir brauchen einen neuen Winkel. Wenn wir weiterhin nur erzählen wie unsere Soldatinnen geschlagen werden, egal wo sie sich blicken lassen, werden sie alle Hoffnung verlieren.»
«Oh, echt?» stöhnte Simon übertrieben. «Was sollen wir sagen? "Ach, macht euch keine Sorgen, wir kriegen sie schon?"»
«Ja,» sagte Mark eindringlich. «Wir brauchen nur noch ein bisschen Zeit, bis jemand auf einen Trick kommt ...»
Das Wrib der Regisseurin piepte, unterbrach ihn. Er liess ein Ohr hängen, denn jeder schaltete die Dinger während einer Konferenz stumm. Sie wirkte selbst irritiert, dann zeigte ihr Gesicht völlige Überraschung, dann Freude. Mit Tränen in den Augen sah sie hoch. «Wir ... haben es geschafft. Wir haben es geschafft! Die Haul haben bei LC-5437 eines ihrer drei Schiffe verloren!»
Einen Moment war es völlig Still, während jeder diesen Gedanken verdaute, dann brach die Hölle los, als das Jubeln und Schreien anfing, jeder im Raum wollte alle anderen umarmen. Selbst Simon wirkte wirklich glücklich, möglicherweise das erste Mal in seinem ganzen Leben.
«Das ... sind fantastische Neuigkeiten!» Mark räusperte sich, seine Stimme war rau vom vielen Schreien, Lachen und Weinen. Er rieb sich Tränen der Freude aus dem Gesicht und schämte sich nicht dafür.
«Und wie!» stimmte Reike zu. Sie war das Gleichgewicht des Trios, immer ausgleichend zwischen ihm, dem Gesicht der Show, und Simon "Deep Thought" Raktet. «Aber wir müssen vorsichtig sein, wie wir das präsentieren. Ich meine, es sollte jedem klar sein, dass die Haul so einen Schlag nicht einfach hinnehmen werden. Wir alle wissen, dass sie nur einen Träger und ein paar Minuten gebraucht haben, um Pantero auszulöschen.»
«Scheiss drauf!» rief Simon. Seine Spezialität war es Verbindungen im Chaos zu finden. Mehr als eine hochrangige Managerin war in der Show schon seinem Genie zum Opfer gefallen. «Wir treten ihre traurigen Ärsche in die nächste Sonne! Ich meine, jeder weiss, dass sie nur drei Schiffe haben! Sie sollen nur kommen!»
'Nein,' dachte Mark hinter seiner Maske, als jeder um den Tisch herum nickte. 'Jeder hofft, dass sie nur drei haben.' Er sah zur Regisseurin. «Was haben wir sonst?»
«Keine Information wie wir es geschafft haben,» teilte sie ihm mit. «Top Secret. Aber mir wurde gesagt, dass wir es wieder tun können. Die Massenproduktion der neuen Waffe hat vor ein paar Tagen begonnen, die Dritte hatte nur vier davon dabei und sie wurden überrascht, daher konnten sie nicht noch ein Schiff vernichten. Also ... selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Haul mehr als drei Trägerschiffe haben sollten ...»
«Wir können sie schlagen!» rief Simon. Er schien völlig ausgewechselt. Sein Gesichtspelz glänzte, sein Ausdruck war strahlend. «Verdammt, wir können sie endlich wirklich schlagen!»
«Es wird etwas Zeit brauchen die Waffe in allen Systemen zu verteilen,» dämpfte die Regisseurin seinen Enthusiasmus. «Aber ja ... es scheint als hätten wir es geschafft. Bei unseren Ohrenspitzen, aber wir haben es geschafft. Wir können diese Monster besiegen, wenn sie ihre hässlichen Gesichter irgendwo blicken lassen.»
«Exklusiv?»
Die Regisseurin nickte. «Es wird noch ein paar Stunden dauern, bis die anderen Sender das mitbekommen.»
Mark war Feuer und Flamme. Er rief eines der weniger entsetzlichen Bilder von Pantero auf und legte es auf den grossen Bildschirm. «Ich möchte mit diesem Bild beginnen,» erklärte er. «Den Leuten etwas zu kauen geben. Dann reden wir über die Grösse der Trägerschiffe. Reike, wir brauchen Bilder, versuche etwas neues zu bringen, nicht nur die drögen Zylinder, die wir normalerweise zeigen.»
«Terry hat an etwas gearbeitet, dass vielversprechend aussieht,» antwortete sie. «Ich werde mal sehen wie weit er ist. Und nach diesem Erfolg kann ich versuchen meine Quellen nochmal anzuzapfen.»
«Cool. Dann, in der zweiten Hälfte der Show lassen wir die Bombe platzen, kurz bevor wir die Anrufe reinnehmen.»
«Ich werde doppelt so viele Leitungen bestellen,» sagte die Regisseurin und machte sich ein paar Notizen auf ihrem Wrib. «Leute, das könnte grösser werden als der Pantero Bericht!»
«Vielleicht,» Mark leckte sich die Lippen, «sollten wir die anderen Kanäle mit reinnehmen.»
Gesichter drehten sich zu ihm, mehrere Rabit sahen ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
«Ernsthaft,» verteidigte er seinen Standpunkt. «Das wird die Sensation des Jahrhunderts. Wir werden so viele Anrufe bekommen, wir werden sie niemals alleine bewältigen. Lass uns einen Kanal-Rotations-Broadcast aufbauen, lasst uns zeigen, dass bei dieser Sache alle mitmachen, es wird ein Signal, dass uns niemand schlagen kann, nicht die Haul, niemand, so lange wir zusammenhalten.»
Ihm war klar, dass er seine Kompetenzen weit überschritt, aber er hielt dem harten Blick der Regisseurin stand. Dann brach ein Lächeln ihr Gesicht. Auch wenn er nur ein Mann war, sie nahm ihn und seinen Rat ernst. Sie wusste, dass sie sich auf seine Instinkte als Medienfachmann verlassen konnte. Er war der Beste aus etwas Gutem etwas Grossartiges zu machen. Als die anderen Sender die Zerstörung von Pantero wie jede andere Nachricht gebracht hatten, hatte er das rohe, unbearbeitete Material gesendet, dass er direkt nach dem Angriff aufgenommen hatte. Nun war sein Gesicht, seine Emotionen für immer mit dem Vorfall verbunden und die Sendung damals hatte den Namen "Der Pantero Bericht" bekommen. Die Zuschauerzahlen, bereits recht hoch, waren explosionsartig gestiegen. Seine Show, direkt nach dem Mittagessen, war vermutlich die am häufigsten gesehene seit der Krieg begonnen hatte. «Ich muss das obere Management um Erlaubnis bitten. Ich lasse euch die Entscheidung in einer halben Stunde wissen.»
«Danke, Pam.» Mark wusste, warum er die verlockenden Angebote der anderen Sender ausgeschlagen hatte, die man ihm nach dem Pantero Bericht gemacht hatte.
Eine halbe Stunde später rief die Regisseurin alle zusammen. Neugierig kamen sie: Kameraleute, Maske, Beleuchter, Ton-, Video-, Verschlüsselungstechniker, Regie, Assistenten, Sicherheitsleute sowie das Team um Mark. Insgesamt 50 Rabit drängeltens ich am Ende in dem Raum. Neben der Regisseurin stand die Direktorin von Rabit News.
«Heute,» begann die Regisseurin, «schreiben wir Geschichte. Direktorin.» Ein Raunen ging durch den Raum.
Die Direktorin des Senders trat vor. «Auf Vorschlag von Mark haben wir entschieden: Die heutige Sendung wird übertragen von uns, NN, K-5, RBC, ...» Sie zählte weitere Sender auf, aber die Namen gingen im allgemeinen Gemurmel unter. Pam warf einen strengen Blick in die Runde und es kehrte wieder Ruhe ein. «Und den staatlichen Sendern R1 sowie R2 inklusive aller planetaren Subsender. Die heutige Sendung hat eine Reichweite von 93%.» Sie liess die Worte einsinken. «Ich rechne aber fest damit, dass spätestens um 1205 jeder Rabit im Commonwealth vor seinem Empfänger sitzt.» Erneut eine Pause. Mit einer Handbewegung aktivierte die Direktorin die Wandmonitore. Verschiedene Sender erschienen. Auf jedem lief eine Laufschrift: "Aus aktuellen Anlass entfällt die Sendung um 1200. Stattdessen senden wir die aktuelle Ausgabe der Mark Satchez Show."
«Der Ablauf der Sendung ist wie folgt: Erster Block. Werbepause. Dann lässt Mark die Bombe platzen. Dann Kanal-Rotations-Broadcast bis 1300 oder länger, je nachdem wie es läuft. Wir haben alle unsere Aussenreporter auf die Strassen geschickt, fünf weitere Teams werden die Streams vorsortieren und wir werden sie live in die Show scheiden. Ausserdem haben wir 100 Call-In-Leitungen für uns reserviert. Das Ende der Show liegt heute nicht fest. Alle nachfolgenden Senden entfallen oder werden gekürzt. Keine Werbeblöcke bis auf den ersten.»
Wieder ein Raunen als den Rabit klar wurde, dass dem Sender damit Millionen an Credits an Werbeeinnahmen entgingen.
«Ich weiss, dass ich euch vertrauen kann, daher erfahrt ihr es jetzt: Bei LC-5437 hat unsere Flotte einen Träger der Haul vernichtet.»
Unbeschreiblicher Jubel erfüllte den Raum. Es dauerte lange Minuten, bis sich der Lärm so weit gelegt hatte, dass die Direktorin weitersprechen konnte. «Ich weiss wie schwer es euch fällt nicht zuhause anzurufen. Das Gleiche gilt auch für mich. Also: Kein Wort zu niemandem. Und noch etwas: Die heutige Sendung hat absolute Priorität vor allem anderen. Pam hat den Auftrag euch jedes Hindernis aus dem Weg zu räumen. Ist das klar?»
Eine Pfote hob sich. «Mit K-5 gibt es immer Probleme mit der Synchronisation,» beschwerte sich ein Techniker. «Wir brauchen unbedingt 10% Pufferkapazität um das aufzufangen, besser 20.»
«20%. Ich kümmere mich darum,» meinte die Regisseurin nur und machte sich eine Notiz.
«Die von der Kapazitätsplanung werden Schwierigkeiten machen,» gab der Techniker zu bedenken.
«Heute nicht,» meinte die Direktorin trocken. Sie sah sich um. «Ich bin sicher, ihr werdet eure Sache gut machen. Danke!»
«Okay!» Die Regisseurin klatschte in die Pfoten. «Fünf Minuten Pause, damit sich alle beruhigen können. Dann will ich eine perfekte Show sehen!»
Während eine regelrechte Party startete, kamen die Direktorin und die Regisseurin auf Mark zu. «Die Idee mit dem KRB ist brilliant,» lobte sie ihn.
«Danke,» antwortete Mark schlicht.
«Und wir haben auch nicht vergessen, dass du uns treu geblieben bist, obwohl du nach dem Pantero Report sicher einige interessante Angebote erhalten hast. Wir würden uns gerne erkenntlich zeigen.»
«Ich bin geblieben, weil mein Wort hier etwas zählt.» Mark sah sich um und lächelte. «Aber Simon hat ständig Ärger mit der Kapazitätsplanung, weil er so viel Rechenleistung und Speicherplatz braucht.»
«Da lässt sich sicher etwas machen,» versprach die Direktorin und gab ihm zum Abschied die Pfote.
«Ich kann alleine betteln,» murrte Simon.
«Gern geschehen,» lachte Mark. «Kommt, lass uns was trinken.»
Anmerkungen
Die Rabit Gesellschaft ist ein Matriarchat. Die Frauen haben die Macht, die Männer müssen spuren.
Beim Schreiben merkt man dann, wie "männlich" die Deutsche Sprache ist. Etwa wenn Offizierinnen von ihren Untergebenen sprechen ("meine Frauen" statt "meine Männer"). Es ist eine interessante Erfahrung. Viele Deutsche Worte haben keine weibliche Form und wir merken das gar nicht, bis wir versuchen eine solche Gemeinschaft zu beschreiben.